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FUGU

Die Japaner sind bekannt für Ihre teilweise etwas gewöhnungsbedürftigen Essgewohnheiten. Daher ist es nicht mehr verwunderlich, dass hier auch Produkte der Natur weiterverarbeitet werden, die im Ursprung sicher nicht dazu gedacht waren. Wir sprechen hier von dem hochgiftigen Fugu, ein Kugel- oder Igelfisch.
Dieser bläst sich bei Gefahr beinahe kugelförmig auf, um natürliche Feinde abzuschrecken. Dieser Fisch bietet sich nicht zum Verzehr an, da aufgrund der giftigen Körperteile eine exakte Methode gewählt werden muß, um keine tödlichen Genußerfahrungen zu erleben.

   

Ob es daher die Qualität des Fleisches oder die Kunst der fachgerechten Zubereitung ist, die die Popularität des Fugu in Japan ausmacht kaum zu sagen.

Für die Zubereitung des Fisches gibt es für die japanischen Köche in spezielle Fugu-Schulen wo die Zubereitung erlernt wird. Hier erwerben die Köche die Lizenz, die erst zur Zubereitung des giftigen Fisches berechtigt.

Der Fugu wird wie folgt zubereitet (bitte nicht nachahmen!):

 • der Kopf des Fugus wird abgetrennt
 • die feste lederartige Haut wird abgezogen
 • nun werden die mit erlernten Schnitten die Innereien aus der
   Bauchhöhle entnommen
 • hierbei iist ganz wichtig, dass das Messer nicht die, mit Tetrodotoxin*
   (Gift) enthaltenden Innereien berührt
 • giftigste Teile sind der Rogen und Leber.

Aus dem verbleibenden Fleisch werden hauchdünn geschnittene Scheiben zu Sashimi herausgelöst. Der Fugu wird überwiegend roh verzehrt.

Wer ein falsch zubereitetes Fischstück erwischt erliegt dem Gift, das angeblich mit einem leichten Taubheitsgefühl beginnen soll. Dies ist dann vielleicht die aufregendste und prickelndste Mahlzeit des Lebens und ggf. die letzte.

Sterbefälle, die auf den Verzehr des Kugelfisches schliessen lassen sind meist auf zu Hause zubereiteten Fugu zuführen. In den Jahren 1956 bis 1958 starben alleine in Japan 420 Menschen an Fugu-Vergiftungen!


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Tetrodotoxin ist ein Nervengift, das vor allem beim Kugelfisch, aber auch bei Blaugeringelten Kraken oder dem kalifornischen Molch Taricha torosa vorkommt. Tetrodotoxin blockiert spannungsaktiverte Natrium-Kanäle in Neuronen. Dadurch können jegliche Nerven- und Muskelerregungen unterbunden werden. Die Folge sind motorische und sensible Lähmungen. Die tödliche Dosis des Giftes beträgt etwa 10 Mikrogramm pro kg Körpergewicht.